Die nationalen Regierungen in der EU wollen Entschädigungen einschränken, die Bahnreisende bei Verspätungen beantragen können. Die EU-Verkehrsminister verständigten sich darauf, Bahnunternehmen in Fällen höherer Gewalt - etwa bei extremen Wetterbedingungen - von der Entschädigungspflicht zu befreien. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer(CSU) sagte, es sei richtig, "einen Ausgleich zwischen den Interessen der Fahrgäste und der Eisenbahnunternehmen" zu schaffen.
Bevor die Änderung in Kraft treten könnte, müssten sich die EU-Institutionen auf eine gemeinsame Position einigen. Das Europaparlament steht dem Vorhaben jedoch kritisch gegenüber.
Die EU-Kommission hatte 2017 vorgeschlagen, dass Bahnunternehmen - ähnlich wie etwa Airlines - bei Verspätungen oder Ausfällen nicht zahlen müssen, wenn sie die dafür verantwortlichen Umstände nicht vermeiden können.
Die EU-Abgeordneten hatten dies im November vergangenen Jahres in ihrer Position zu der Reform mehrheitlich zurückgewiesen und im Gegenzug höhere Entschädigungen für Bahnreisende bei Verspätungen gefordert. Auch Verbraucherschützer kritisierten den Standpunkt von Kommission und Mitgliedstaaten scharf.
Die von Europaparlament geplante Verordnung verpflichtet die Unternehmen außerdem, Bahnfahrer besser über ihre Rechte aufzuklären. Zum Beispiel soll eine Zusammenfassung der Rechte künftig auf dem Fahrschein angegeben werden. Die Mitnahme von Fahrrädern in Zügen soll erleichtert werden.
spiegel
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